Glossar gängiger Begriffe für mobile Arbeitsbühnen (Mobile Elevating Work Platform – MEWP)


von Tom Meluskey - Product Trainer Am Dez 12, 2019, 03:00

A Glossary of Common Mobile Elevating Work Platform (MEWP) Terms

Sicherheit ist an jedem Einsatzort immer die vordringlichste Aufgabe. Viele Unfälle oder Schäden an Maschinen resultieren daraus, dass die Bediener nicht vollständig mit den Maschinen vertraut sind. Ganz gleich, ob Sie erst seit kurzem im Bereich der Höhenzugangstechnik tätig sind, oder eine kleine Auffrischung wünschen: die Kenntnis der Terminologie in Verbindung mit mobilen Arbeitsbühnen, oder MEWPs, kann zur Vermeidung kostspieliger Fehler am Einsatzort beitragen.

90-Grad-Steuerung – Die Fähigkeit der Genie Runabout™ und Scherenarbeitsbühnen, im rechten Winkel zu wenden, wodurch sich ein innerer Wenderadius von Null ergibt. Dies ist ein äußerst wichtiges Merkmal in engen Bereichen.

Abstützungen – Erhöhen die Standfestigkeit der Maschine, indem sie die Aufstellfläche vergrößern sowie die Arbeitsbühne anheben und nivellieren.

Allradantrieb – Maschinen mit auf alle vier Räder übertragener Antriebskraft für besondere Geländegängigkeit. Die meisten geländetauglichen Maschinen verfügen über Allradantrieb.

Antriebsnaben – Die Radnaben- und Getriebebaugruppe dient zur Kraftübertragung vom Radmotor zum Rad (bei selbstfahrenden Arbeitsbühnen). Antriebsnaben verwenden ein Planetengetriebesystem, das die Umdrehungszahl des Radmotors reduziert und dadurch eine höhere Drehkraft erzeugt.

Arbeitsbereich – Dies ist der für Gelenkteleskop- und Teleskoparbeitsbühnen zugängliche Arbeitsbereich. Für jedes Maschinenmodell stehen Arbeitsbereichsdiagramme zur Verfügung.

Arbeitshöhe – Laut europäischer Industrienorm ist die Arbeitshöhe 2 m höher als die Plattformhöhe (in den USA 6 Fuß höher). Dies beruht auf der Vorgabe, dass eine Person, die mit nach oben gestreckten Armen auf der Plattform steht, 2 m oberhalb des Plattformbodens arbeiten kann. Die Arbeitshöhe ist tatsächlich eine wesentlich wichtigere Angabe als die Plattformhöhe, wenn die passende Maschine für einen Einsatzort ausgesucht werden soll.

Ausfahrbare Achsen – bei diesem Ausstattungsmerkmal können die Achsen der Arbeitsbühne zum Transport auf die Breite der Lkw-Ladefläche eingefahren und am Einsatzort gemäß den erforderlichen Standfestigkeitsanforderungen ausgefahren werden. Die Breite einer Arbeitsbühne ist ein kritischer Faktor für deren Standfestigkeit.

Automatische Nivellierung – Ein hydraulisches Abstützungssystem, das vor dem Anheben der Plattform auf unebenem Boden eine Nivellierung der Maschine vornimmt. Genie® Anhängerarbeitsbühnen des Typs TZ™ und einige Scherenarbeitsbühnen (GS™) verfügen über diese Funktion.

Baustellenmodell – Eine Maschine, die vorwiegend für Außenarbeiten ausgelegt ist. Standardmerkmale sind u. a. Druckluftreifen (luftgefüllt) und leistungsstarke Dieselmotoren. Die meisten Baustellenmodelle sind auf Geländegängigkeit ausgelegt und verfügen über Geländereifen, Pendelachsen und Allradantrieb für die Fahrt zu/an schwierigen, unbefestigten Einsatzorten.

Bodenbedienpult – Die Konsole am Oberwagen einer Arbeitsbühne oder am Chassis einer Scherenarbeitsbühne, mit der die Hubfunktionen vom Boden aus gesteuert werden können. Am Bodenbedienpult gibt es keine Fahr- oder Lenksteuerungen. Bodensteuerungen werden im Allgemeinen von Wartungstechnikern oder Bodenpersonal in Notfallsituationen benutzt, um die Plattformsteuerungen auszuschalten und den Bediener zu bergen.

Bodenbelastung – Zulässiges Gewicht für einen Boden, angegeben in kg/cm² (Pfund pro Quadratfuß PSF. Diese Angabe wird zusammen mit dem Reifenkontaktdruck benutzt, um zu ermitteln, ob das Maschinengewicht die Tragfähigkeit des Bodens (Statik/Oberfläche) überschreitet. Zum Berechnen der Bodenbelastung wird die Maschinenbreite mit ihrer Länge multipliziert, um die Gesamtfläche zu ermitteln. Anschließend wird das Gewicht der Maschine durch die Fläche dividiert, um die Bodenbelastung zu ermitteln (diese Angaben finden Sie in allen Produktbroschüren). Siehe auch Reifenkontaktdruck. Siehe Handbuch der Bodenlasten, TN 97897.

Bremsen

Dynamische Bremse: Das System, das die Bewegung der Maschine verlangsamt und stoppt. Hydraulisch freigegebene Federspeicher- (Lamellen)-Bremssysteme sind üblich.

Feststellbremse: Das System, das ein Wegrollen der abgestellten Maschine verhindert. Eine mit diesem Bremstyp ausgestattete Maschine verwendet zum Abbremsen und Anhalten aus der Bewegung (dynamisches Bremsen) ein anderes System.

Eingeschränkte Plattformtragfähigkeit – Wird von einigen Herstellern verwendet, um Gewichtseinschränkungen für die Plattform hinsichtlich bestimmter Arbeitshöhen innerhalb des Arbeitsbereichs der Maschine anzugeben – Angabe im Arbeitsbereichsdiagramm.

Endschalter – Elektrisch betätigte Schalter zur Begrenzung der Fahr- und/oder Hubfunktion, wenn die Arbeitsbühne einen bestimmten Arbeitsbereich erreicht hat. Beispiel: Wird die Arbeitsbühne angehoben, signalisiert ein Endschalter dem Steuerungssystem, die Fahrgeschwindigkeit auf 0,3 m pro Sekunde zu begrenzen.

Fahraktivierung (-freigabe) – Ein System, das den Bediener warnt, wenn der Oberwagen über das nicht-gelenkte Rad gedreht wurde. Hinweis: Ist das Antriebsaktivierungssystem eingeschaltet, kann die Maschine unter Umständen in die zur Bewegung des Fahr- und Lenksteuerhebels entgegengesetzte Richtung fahren. Orientieren Sie sich an den farbcodierten Richtungspfeilen auf dem Plattform- und Bodenbedienpult, um die Fahrtrichtung festzustellen.A Glossary of Common Mobile Elevating Work Platform (MEWP) Terms

Funktionstest – Vorabtest aller Arbeitsbühnenfunktionen, der von einem qualifizierten Bediener vor jeder Inbetriebnahme durchzuführen ist (siehe vorangehender Abschnitt zur Sicherheit).

Gefälle – Bezieht sich auf den Neigungswinkel einer Steigung und wird üblicherweise als Prozentwert angegeben. Die Prozentangabe der Steigung bzw. des Gefälles wird berechnet, indem die zu überwindende Höhe durch die Strecke (Entfernung) dividiert wird. Ein Beispiel zur Ermittlung eines Gefälles: Wenn die Bodenhöhe auf einer Entfernung von 10 m um 2 m ansteigt, ergibt dies ein Gefälle von 20 % (2 m dividiert durch 10 m).

Geländegängigkeit – Bezieht sich auf die Fahrbarkeit einer Maschine in unwegsamem Gelände. Hängt von mehreren Faktoren ab, wie z. B. von Leistung (Motorstärke und Fahrgeschwindigkeit), Reifengröße und Reifen mit Geländeprofil, Reifenprofil, Antriebssteuerung und der aktiven Pendelachse.

Geländegängigkeit (RT) – Beschreibt eine Maschine, die für Fahrten über unbefestigtes Baustellengelände ausgelegt ist. Einige Maschinen mit der Bezeichnung RT verfügen lediglich über Reifen mit Geländeprofil. Andere sind mit Zusatzpaketen ausgestattet, die Pendelachsen, leistungsstärkere Dieselmotoren und Allradantrieb umfassen.

Industriemodell – Eine Maschine, die vorwiegend für den Einsatz im Innenbereich und/oder für Installationsarbeiten vorgesehen ist. Zu den Standardmerkmalen zählen nichtmarkierende Reifen und ein Elektroantrieb. Modelle mit schmalem Chassis (Kennzeichnung „N” – narrow) werden wegen ihrer optimierten Zugangsmöglichkeit und Manövrierbarkeit häufig eingesetzt.

Inspektion des Arbeitsortes – Eine Überprüfung des vorgesehenen Einsatzbereiches, die von einem qualifizierten Bediener vor jeder Inbetriebnahme auszuführen ist, um mögliche Gefahrenstellen während der Bewegung, dem Aufstellen und des Betriebs der Maschine festzustellen (siehe vorangehender Abschnitt zur Sicherheit).

Inspektion vor Auslieferung (PDI) – Eine gründliche Inspektion der Arbeitsbühnen vor der Auslieferung, um sicherzustellen, dass der Zustand den Vorgaben des Herstellers entspricht.

Inspektion vor Betriebsaufnahme – Sichtprüfung der Arbeitsbühne, die von einem qualifizierten Bediener vor jeder Inbetriebnahme auszuführen ist (siehe vorangehender Abschnitt zur Sicherheit).

Lochfahrschutz – Feste oder sich selbst aktivierende Vorrichtungen an Industriemodellen von Scherenarbeitsbühnen, die ein mögliches Umkippen verhindern, wenn ein Rad in ein Loch oder eine Vertiefung gerät. Diese Vorrichtungen reduzieren die Bodenfreiheit des Chassis in der Nähe der Räder.

Manuell betätigt – Geräte, die per Muskelkraft und nicht über einen Motor betätigt werden, um Lasten in die Höhe zu heben. Die Lastenplattform wird über eine Handkurbel bedient, mit der sie nach oben oder unten bewegt wird, um die Last in Position zu bringen.

Manuell bewegt – Geräte, die zum Transportieren geschoben oder gezogen werden müssen. Diese sind in den meisten Fällen mit Rädern oder Lenkrollen ausgestattet.

Narrow (= schmal) („N”) – Geräte, die besonders schmal gebaut sind, um den Zugang zu Gebäuden und die Manövrierbarkeit in engen Bereichen zu verbessern. Es gibt keine generell festgelegten Dimensionen für die schmalen Modelle. Die kleineren „N“-Modelle passen in den meisten Fällen durch Standard-Einzel- oder Doppeltüren. Die schmalen Maschinen sind aufgrund des höheren Gegengewichts schwerer.

Neigungs-/Senkalarm – Wenn die Maschine über die zulässige Toleranzen hinaus geneigt wird, ertönt ein akustischer Alarm (die Maschine wird nicht automatisch abgeschaltet). Ertönt der Alarm muss der Bediener den Teleskopausleger absenken und die Maschine auf festem und ebenen Untergrund neu positionieren.

Notablass – Hubfunktionen, die von einer separaten Energiequelle versorgt werden (dies findet Anwendung in Notfallsituationen, um den Bediener wieder auf den Boden zurück zu befördern, wenn die Hauptenergiequelle aufgebraucht ist oder nicht funktioniert).

Pendelachse – Achsen, die für eine Pendelbewegung ausgelegt sind, um unebenes Gelände auszugleichen und für die Bodenhaftung der Reifen zu sorgen. Die Genie aktiven Pendelachsen sind mit einem patentierten automatischen Hydraulikkorrektursystem ausgestattet, das beim Fahren die Aufrechterhaltung des Bodenkontakts und einer stabilen Vier-Punkt-Stellung unterstützt.

Plattformbedienpult – Das Bedienpult in der Plattform mit den Hub-, Fahr- und Lenksteuerungen. Die Fahr- und Lenksteuerungen befinden sich nur auf dem Plattformbedienpult. Die üblichen Funktionen auf dem Plattformbedienpult sind:

  • Proportionaler Fahr-Joystick
  • Lenkungs-Wippschalter
  • Auslegerfunktionen wie Heben/Senken oder Aus-/Einfahren
  • Schwenken des Oberwagens
  • Nivellieren und Schwenken der Plattform
  • Korbarm-Funktionen
  • Motorstart und -drehzahl für Modelle mit Dieselmotoren
  • Hupe
  • Hilfsversorgung
  • Not-Aus

Plattformhöhe – Die maximale vertikale Höhe, die der Boden der Arbeitsplattform erreichen kann. Sie ist häufig Bestandteil der Modellbezeichnung. Die Plattformhöhe darf nicht mit der Arbeitshöhe verwechselt werden. Für Europa gilt eine Arbeitshöhe von 2 m über der Plattformhöhe. In den USA ist sie 6 Fuß höher.

Reifenkontaktdruck – Das Gewicht bzw. der Druck, den die Maschinenreifen auf den Boden ausüben. Die Ermittlung, ob der Untergrund das Gesamtgewicht der Maschine tragen kann, erfolgt über den Vergleich des Kontaktdrucks mit der zulässigen „Bodenbelastung“. Das Gewicht einiger Arbeitsbühnen überschreitet die zulässige Bodenlast vieler Fliesen-, Platten- oder Asphaltbodenflächen. Der Reifenkontaktdruck von Arbeitsbühnen mit Hartgummireifen ist dem Bedienerhandbuch der jeweiligen Maschine zu entnehmen.

Seitlicher Überhang – Tritt auf, wenn sich das Heck des Oberwagens beim Drehen der Arbeitsbühne seitlich über das Chassis hinaus bewegt. Im Allgemeinen weisen sämtliche Teleskoparbeitsbühnen und einige Teleskopgelenkarbeitsbühnen einen seitlichen Überhang auf. Die meisten Teleskopgelenkarbeitsbühnen von Genie® haben null seitlichen Überhang. Dies ist äußerst vorteilhaft für enge Bereiche und den Einsatz in schmalen Gängen.

Selbstfahrend – Selbstfahrende Geräte sind mit hydraulischen oder elektrischen Antriebssystemen ausgestattet, mit denen die Maschine zum Einsatzort gefahren werden kann.

Stabilizers – Erhöhen die Standfestigkeit der Maschine, können die Maschine aber nicht anheben oder nivellieren.

Steigfähigkeit – Bezieht sich auf die Fähigkeit der Maschine, mit ihrem Gesamtgewicht eine Steigung oder Böschung hinaufzufahren, eine ausreichende Traktion vorausgesetzt. Der Wert wird üblicherweise in Prozent angegeben, z. B sind Maschinen mit einer Steigfähigkeit von 30 % theoretisch in der Lage, eine Steigung von 30 % zu überwinden.

Totmann-Schalter – Ein Hand- oder Fußschalter, der in Kombination mit einem Funktionsschalter die Ausführung der jeweiligen Funktion aktiviert. Dieser Schalter verhindert eine unbeabsichtigte Aktivierung einer Funktion.

Uneingeschränkte Plattformtragfähigkeit – Wird von den meisten Herstellern für die Gewichtsangabe einer Plattformtragfähigkeit verwendet, die für alle Bereiche innerhalb des Arbeitsdiagramms der Maschine gilt.

Vorderer Überhang – Tritt auf, wenn die Teleskopausleger einer Teleskopgelenkarbeitsbühne während der Drehung über das Chassis hinausragen. Einige Modelle weisen keinen vorderen Überhang auf und sind optimal für den Einsatz in engen Bereichen und schmalen Gängen geeignet.

Wenderadius – Ist der kleinstmögliche Radius, den eine Maschine zum Wenden benötigt. Ein kleiner Wenderadius ist für die meisten Einsätze von Vorteil.

Zweiradantrieb – Maschinen, bei denen die Antriebskraft nur auf zwei Räder übertragen wird. Die beiden Antriebsräder befinden sich bei den meisten Arbeitsbühnen an der nichtlenkenden Achse. Bei Scherenarbeitsbühnen sind normalerweise die vorderen, gelenkten Räder angetrieben. Für die Industriemodelle ist in der Regel nur Zweiradantrieb erforderlich.

Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Sie Ihre Kenntnisse über mobile Arbeitsbühnen und die zugehörige Terminologie vertiefen können, sehen Sie sich das Genie® Schulungsangebot unter https://www.genielift.com/de/support/training an.

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So empfehlen Sie die richtige mobile Arbeitsbühne

Bei Genie wissen wir: im heutigen stark umkämpften Markt ist es wichtiger denn je, sich als Berater des Vertrauens den Respekt seiner Mietkunden zu verdienen.

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Reifen- und Lenkungsoptionen für mobile Arbeitsbühnen

Damit Kunden das maximale Potenzial einer mobilen Arbeitsbühne (MEWP) nutzen können, sollte unbedingt bedacht werden, welche Art von Bereifung – oder Ketten – den Umgebungsbedingungen und Anforderungen am Einsatzort am besten gerecht wird.

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